UN-Anklage zu Mord an Hariri übergeben
Dokument sorgt in Libanon für Aufregung
Beirut (dpa/ND). Das Dokument sorgte am Donnerstag in Libanon sofort für politische Wirbel. Denn es enthält nach Angaben aus Justizkreisen in Beirut Haftbefehle für vier Mitglieder der militanten Schiitenbewegung Hisbollah.
Unter diesen vier Verdächtigen soll Mustafa Badreddin sein, ein Schwager des Hisbollah-Kommandeurs Emad Mughnija, der in Damaskus 2008 durch einen Bombenanschlag ums Leben gekommen war. Nach Mughnijas Tod war spekuliert worden, dass der von Israel wegen Terroraktivitäten gesuchte Hisbollah-Mann vom syrischen Geheimdienst getötet worden sein könnte. Außer ihm waren in den Jahren nach dem Hariri-Attentat noch andere mutmaßliche Drahtzieher des Anschlags auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen.
Neben den vier genannten Verdächtigen aus der Hisbollah soll das Sondertribunal nach libanesischen Angaben noch weitere mutmaßliche Täter identifiziert haben: Libanesen, Syrer und Palästinenser. »Die meisten der genannten Verdächtigen halten sich nicht in Libanon auf und könnten nach dem Mord nach Iran geflohen sein«, sagte ein libanesischer Sicherheitsbeamter der Nachrichtenagentur dpa. Drei Richter des Tribunals, das seinen Sitz in den Niederlanden hat, übergaben die 163 Seiten dicke Anklageschrift dem libanesischen Generalstaatsanwalt Said Mirsa.
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