Negativpreis für exzessiven Lobbyismus
Die »Verschlossene Auster« der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche geht an Atomkonzerne
Normalerweise verleihen die Journalisten vom Netzwerk Recherche ihre »Auster« an besonders schweigsame Unternehmen. Dieses Jahr geht der Preis an die deutschen Atomkonzerne – für »exzessiven Lobbyismus« und Kommunikation »auf Teufel komm raus«.
Hamburg (dpa/ND). Die vier großen Atomkonzerne in Deutschland haben für ihre Pressearbeit den Negativpreis »Verschlossene Auster« erhalten. Die Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche übergab den Preis am Samstag in Hamburg an Vertreter der Konzerne RWE, EnBW, Vattenfall und E.on. »Sie haben beschönigt, beeinflusst und verheimlicht«, begründete die Jury bei der 10. Jahrestagung von Netzwerk Recherche am Samstag in Hamburg vor 750 Journalisten aus Deutschland, der Schweiz und Österreich ihre Entscheidung.
»Der Preis wurde bisher immer verliehen für schlechte Kommunikation, er wurde verliehen dafür, dass der Öffentlichkeit nichts oder wenig gesagt wurde«, sagte Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der »Süddeutschen Zeitung«, in seiner Festrede. Diesen Vorwurf könne man der Atomindustrie mit ihrer »exzessiven« Lobbyarbeit nicht machen: »Die Atomindustrie kommuniziert wie der Teufel.«
E.on-Kommunikationschef Guido Knott nahm das zu...
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