Scheuklappen angelegt
Zu politischen und medialen Reaktionen auf Brandanschläge, Überfälle und brennende Autos
Nazis haben in einer Nacht an sechs Häusern, darunter Wohnhäusern, Feuer gelegt. Wäre ihre Rechnung aufgegangen, hätte es zahlreiche Tote gegeben.
Ein mediales Echo auf diese Aktionen gibt es, doch Entsetzen und Empörung konzentrieren sich nicht etwa auf gewalttätige Nazis. Stattdessen wiederholen die Nachrichten gebetsmühlenartig, es handle sich um »gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Links- und Rechtsextremisten«, die in letzter Zeit für Aufsehen sorgen.
Denn den Brandanschlägen voraus gegangen waren Übergriffe auf NPDler: Vier Mitglieder respektive Wahlhelfer der rechten Partei wurden jeweils von einem Grüppchen Vermummter angegriffen und verprügelt. Wenige Tage später wurden in einer einzigen Nacht insgesamt sechs linke Projekte angegriffen, davon eins im brandenburgischen Rheinsberg. Beides wird sofort direkt miteinander in Bezug gesetzt: Der provozierenden Prügel für Rechts durch Links folgt Zündelei gegen Links durch Rechts.
In der öffentlichen Reaktion und Debatte werden die NPDler mitunter fast als arme Opfer dargestellt, die »feige Angriffe« über sich erg...
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