Filme für die Revolution

Godard-Filme wollen nicht einfach konsumiert werden, am wenigsten die Nach-68er – vier gibt es jetzt auf DVD

  • Gerhard Hanloser
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.
Yves Montand und Jane Fonda in »Alles in Butter«
Yves Montand und Jane Fonda in »Alles in Butter«

Der Aufbruch von 1968 ist ohne Militanz, ohne Übersteuerung und Zertrümmerung von Althergebrachtem nicht zu haben. Ein ausschließlich buntes und nettes '68 gab es nie. Wo andere die revolutionäre Gewalt diskutierten und erprobten, verwarf der linke Filmemacher Jean Luc Godard sein bisheriges Schaffen als »bourgeois«. Fortan wollte er nur noch kollektiv produzierte Filme im Dienst des Klassenkampfs machen.

Mit Jean-Henri Roger und dem Sozialisten Jean-Pierre Gorin gründete der knapp 40-jährige Godard die Gruppe Dziga Vertov, die bis 1972 bestand. Die nach dem sowjetischen Filmtheoretiker benannt Gruppe war an Theorien von Bertolt Brecht und Guy Debord geschult. Wie schon die erste Arbeit von 1968 »Ein Film wie die anderen auch« zeigt, wollte man den Zuschauer herausfordern und keine Sekunde der Kontemplation und dem Spektakel überlassen. Alle Filme in dieser Phase verzichten auf einen Vor- oder Abspann – Verweis auf den gewollten Tod...


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