250-Kilogramm-Bombe in Potsdam entschärft

Mehr als 2000 Menschen mussten Wohnungen verlassen / Immer wieder Blindgänger in Brandenburg

  • Lesedauer: 2 Min.

Potsdam (dpa). Eine 250-Kilogramm schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist am gestrigen Dienstag in Potsdam erfolgreich entschärft worden. Der Sprengmeister konnte gegen 11.30 Uhr Entwarnung geben, teilte ein Sprecher der Stadtverwaltung am Dienstag mit.

Aus Sicherheitsgründen war am Morgen rund um den Fundort des Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg ein Sperrkreis von 800 Metern eingerichtet worden. Davon waren 2300 Menschen betroffen, bestätigte ein Sprecher der Stadtverwaltung. Sie mussten zeitweise ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Unter anderem waren in dem Gebiet zwischen der Heinrich-Mann-Allee und der Michendorfer Chaussee zwei Kitas geräumt worden. Eine Kita hat ihre Räume in einer Schule. Die Staatskanzlei war von der Entschärfung nicht betroffen. Die bei der systematischen Suche nach Kampfmitteln in einem Wald gefundene Bombe konnte nicht abtransportiert werden. Deshalb wurde der Zünder vor Ort entfernt.

In Oranienburg haben die Menschen schon Übung, wenn mal wieder eine Bombe entschärft wird. In kaum einer anderen Stadt Deutschlands sind die Folgen des Zweiten Weltkrieges noch so präsent: Mehr als 10 000 Bomben prasselten im Zweiten Weltkrieg auf die Havelstadt vor den Toren Berlins herunter, in der heute 42 000 Menschen leben.

Seit der Wende hat es nach Angaben der Stadtverwaltung 134 Entschärfungen oder Sprengungen noch explosiver Weltkriegsmunition gegeben. Werden noch Granaten oder andere Munition hinzugerechnet, sind in 162 Fällen Sprengkörper beseitigt worden, sagte eine Stadtsprecherin. In der Regel müssen dafür mehrere Tausende Menschen ihre Wohnung, Haus oder den Arbeitsplatz für einige Stunden räumen.

Nach Angaben der Stadtverwaltung war es gestern der 129. Blindgänger, der seit der Wende im Stadtgebiet unschädlich gemacht werden musste. In Brandenburg wird an mehreren Orten systematisch nach Blindgängern gesucht.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -