Treibgut eigener Sehnsüchte
Ein internationales Festival präsentiert Theaterensembles aus Strafanstalten
Winken überwindet Distanzen. Es ruft sie aber auch in Erinnerung. Diese Erfahrung macht man beim zweiteiligen Gefängnistheaterfestival, das im Dezember 2010 in Chile seinen Auftakt hatte und dessen Fortsetzung noch bis 10. Juli in Berlin stattfindet. Es handelt sich um eine schmerzliche wie lehrreiche Erfahrung. Das im Institut Cervantes stattfindende Symposium will sich vor allem mit den kulturellen Widersprüchen auseinandersetzen, die bei der Arbeit deutscher Künstler in chilenischen Knästen und chilenischer Künstler in deutschen Gefängnissen zutage getreten sind.
Die Matrosen des deutschen Zerstörers »Dresden« haben sich an der Reling aufgestellt und winken denen zu, die zu Hause bleiben. Es handelt sich bei ihnen um Strafgefangene der sächsischen Justizvollzugsanstalt Zeithein, die an dem Theaterprojekt »Terror im Pazifik« der chilenischen Regisseurin Jacqueline Roumeau teilnehmen. So, wie sie da winken und Abschied nehmen, über...
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