Chávez muss leiser treten
Nur kurze Rede des kranken Präsidenten zum Staatsfeiertag
Von Gerhard Dilger, Porto Alegre
Chávez ist wieder in Caracas. Doch seine Krebserkrankung markiert einen Einschnitt im Projekt der »bolivarianischen Revolution«. Darüber können auch die pompösen Feierlichkeiten zum 200. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung Venezuelas nicht hinwegtäuschen.
Zum Auftakt der »zivil-militärischen« Parade, auf der allerhand russische und chinesische Waffen vorgeführt wurden, hielt Staatschef Hugo Chávez nur eine kurze Fernsehrede: »Wir sind nicht länger eine Kolonie, von wem auch immer, und wir werden es nie wieder sein«, sagte der 56-jährige Präsident. Nachmittags empfing er seine Kollegen aus Bolivien, Paraguay und Uruguay. Der Staatschef wollte den Feiertag nicht außer Landes verbringen und setzte sich offenbar auch über den Rat seines Freundes und Mentors Fidel Castro hinweg, der für einen längeren Genesungsurlaub in Kuba plädiert hatte.
Am Montag, dem Tag seiner Rückkehr, hatte er sich von seinen begeisterten Anhängern feiern lassen. A...
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