Nicht besser, nur anders
Martin Roth geht
Letzter Akt nach zehn Jahren Dauereinsatz für Sachsens Kunstschätze: Im Residenzschloss wird am kommenden Dienstag der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen offiziell verabschiedet. Der Vertrag von Martin Roth endet am 31. August, ab 1. September ist er Direktor des Victoria and Albert Museums in London. »Zehn Jahre sind in meiner Position genug, sonst beginnt man, seine eigenen Ideen und Pläne nur noch zu verwalten«, bilanziert der 56-Jährige.
Unter seiner Regie eroberten die Kunstsammlungen ihren Rang in der Liga europäischer Spitzenmuseen zurück. Dafür bahnte der in der globalen Kulturszene exzellent vernetzte Schwabe Kooperationen, Ausstellungen und Forschungsprojekte in Europa, Asien, Nordamerika und der arabischen Welt an. Er gewann Künstler wie Gerhard Richter für das Albertinum, unterstützte die Gestaltung der Porzellansammlung durch US-Designer Pete Marino und band prominente Sammler, Künstler und Mäzene an die Museen. Seinem Charme unterlag selbst der Unternehmer aus Taiwan, der das Gemälde »Tante Marianne« von Richter erworben hatte: Es hängt als Dauerleihgabe in Dresden.
»Nach den Dresdner Sammlungen gibt es nichts Besseres, nur etwas anderes«, sagte Roth. Wer ihn beerbt, ist noch offen. dpa
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.