Studieren im Schlaraffenland?

Die Bologna-Reform hat den Druck auf Studenten erhöhrt

Ach, wie schön ist die Studentenzeit! »Studenten haben’s leichter als gedacht«, titelte die »Welt«, und die anderen Zeitungen schreiben’s nach. Schaut euch doch die Zahlen an, raschelt’s im Blätterwald, die das Hamburger Zentrum für Hochschul- und Weiterbildung (ZHW) veröffentlicht hat – wenn das kein Schlaraffenland ist! Nur drei Stunden verbringt der Durchschnittsstudent am Tag mit Studieren, aber neben Brotwerwerb und Schlaf hat er bis zu 14 Stunden fürs Privatleben übrig. Auf die Woche umgerechnet fünfmal mehr Zeit für Freizeit als zum Lernen – da beklage sich noch einer!

Ursache der Springer-Schlagzeile, die unterschwellig die Bildungsrepublik in Geldnöten vor den faulen Studenten in Schutz nimmt, ist eine Studie über den Zeitaufwand von Bachelorstudenten. Seit der Bologna-Prozess in Deutschland begonnen hat, der unser Studiensystem dem angelsächsischen annähern und kontinental vergleichbare Standards etablieren will, wird alle...


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