Entfesselte im Zivilisationstaumel
Orangerie am Schloss Charlottenburg zeigt »Sigurd Wendland – Nackte Gewalt. Malerei«
Der kahle, langgestreckte Raum, in dem das reichliche Dutzend an Ölbildern von imposantem Format hängt, verstärkt noch deren Wirkung. Leer bis auf einen demonstrativ mittig stehenden Gips nach Michelangelos »Rebellischem Sklaven« mit seinem gedrehten Körper ist die Kleine Orangerie am Schloss Charlottenburg. Ihn – den nackten Leib in impulsiver Haltung – platziert auch Sigurd Wendland in seinen Werken, auf die all das Licht fällt, das die Glasfront auf der rechten Seite durchlässt. Was es erhellt, ist ein pralles Panoptikum politisch ambitionierter Aussagen. Entstanden sind die Arbeiten von 2004 bis 2011, mischen sich mit den Mitteln der Kunst in die Debatte um gesellschaftlich brisante Themen ein – brandaktuell und höchst engagiert. Das tut Wendland – 1949 in Münster geboren, nach seinem Studium an der Kölner Werkschule und der Hochschule der Künste in Berlin, wo er überwiegend lebt – leidenschaftlich und zupackend.
»Kreuzzug«, der...
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