Kritik an schwarzer Liste für Israel-Flüge

Lufthansa will sich an Vorgabe Israels halten

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Tel Aviv/Frankfurt am Main (dpa/ND) - Die schwarze Liste mit einem Reiseverbot von pro-palästinensischen Aktivisten nach Israel ist auf Kritik gestoßen. Aktivisten hatten am Morgen Schalter am Pariser Flughafen Charles de Gaulle belagert. »Israel hat seine Grenzkontrolle nach Europa verlegt und die Fluggesellschaften kooperieren dabei«, sagte Sophia Deeg vom »Deutschen Koordinationskreis Palästina Israel« am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. Außerdem richteten sich diese willkürlichen Kontrollen gegen unbescholtene europäische Bürger.

Ein Mitglied der Initiative »Willkommen in Palästina« wurde laut Deeg am Freitag in Berlin an der Abreise nach Israel gehindert. Die Lufthansa habe der Frau am Donnerstag telefonisch mitgeteilt, dass sie nicht mitgenommen werde. Die Betreffende sei Dokumentarfilmerin. Die britische Staatsbürgerin lebe schon lange Zeit in Deutschland. »Die Frau ist total empört, dass sie nicht einreisen darf«, sagte Deeg.

Israel hat nach Medienberichten ausländischen Fluggesellschaften einen Liste mit 342 Namen übergeben. Diesen Personen - von Israel als Provokateure und Hooligans dargestellt - wird die Einreise verweigert. Rund 200 pro-palästinensische Aktivisten wurden laut israelischem Rundfunk am Freitagmorgen auf den Abflughäfen in mehreren Staaten nicht abgefertigt. Die Teilnehmer der Initiative wollten nach Angaben der Organisatoren eine Woche lang mit palästinensischen Familien im Westjordanland verbringen und Flüchtlingslager besuchen.

Die Lufthansa will sich an die Vorgabe Israels halten, keine pro-palästinensischen Aktivisten an Bord ihrer Flugzeuge nach Tel Aviv zu lassen. »Es besteht eine Verpflichtung, den Einreisegesetzen und behördlichen Anordnungen der Zielstaaten Folge zu leisten«, sagte ein Sprecher am Freitag in Frankfurt.
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