Vulkan unterm Teppich
Volksbühne: Herbert Fritsch
Welch Tragik! Das Theater hatte es doch fast geschafft! Gefestigt im Erbverständnis für den erhabenen griechischen Ursprung. Beseelt von Aufklärung und Klassik. Gehärtet im Pathos des politischen Dramas. Glühend sinnbegabt. Sittsam wie sattsam durchtränkt von den poetischen Realismen der Jahrhunderte. Das Theater war doch wer. Mann! Peymann sogar! In niederreißender Welt unverwundbar wie Nibelungens Siegfried.
Siegfried? Wer denkt da nicht auch an Hagen von Tronje und plötzlich auch daran, dass es vor Jahren der Schauspieler Herbert Fritsch war, der diese Rolle an Berlins Volksbühne von Frank Castorf übertragen bekam und sie spillrig, widerhakenfingrig, schlangenzüngig bis an die Zehen, nosferatuntig über Maßen in die Theatergeschichte schnipste – so wie wir zu Jungszeiten in Thüringen, schulseitig zu Kunst verdonnert, harte Ostkaugummis in die Orchestergräben von Weimar, Gotha und Eisenach schnipsten. Kaugummi zog sich, die Opern a...
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