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Sarah Liebigt über neutrale Forschung

  • Lesedauer: 1 Min.

Zunächst schrillen die Alarmglocken: Da gibt ein Internetriese einen Betrag in Millionenhöhe, damit Berliner Unis und Wissenschaftszentren im, am und ums Internet herum forschen können. Das neue Institut für Internet und Gesellschaft soll sich auch mit Themen wie Datenschutz beschäftigen – und wird finanziert von Google. Dem als Datenkraken beschimpften Unternehmen, das zuletzt für Furore sorgte, als es seinen Onlinedienst »Street view« in Deutschland an den Start schickte.

Wenn Lobbyisten sich in Wissenschaft und Forschung einmischen, kann das doch gar nicht neutral sein, oder? Doch, kann es, versichern Humboldt-Uni, Universität der Künste und das Wissenschaftszentrum Berlin. Abgesichert hat man sich im neuen Institut, indem Google auschließlich in die Fördergesellschaft gesteckt wird. Die ist für die Finanzen zuständig, die Inhalte der laufenden Forschung werden hingegen ausschließlich von der Forschungsgesellschaft bestimmt. Von den Ergebnissen der Forschung – kritischen wie positiven – will Google ebenso wie die breite Öffentlichkeit profitieren.

Bleibt also, Berlin dazu zu gratulieren, dass dem Internet nun ein eigenes Forschungszentrum gewidmet ist, sponsored by Google – quasi dem Internet höchstselbst. Und vielleicht immer mal wieder dem Kraken auf die Tentakel zu klopfen, so es nötig wird.

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