Das organisierte Versprechen

Berlin-Mitte. Nachts gegen vier Uhr stoppt ein VW Polo bei Rot an einer Kreuzung. Als die Ampel auf Grün springt, rührt das Auto sich nicht mehr vom Fleck. Der Chauffeur ist blau und am Lenkrad entschlummert. Polizisten wecken ihn, doch er nimmt die Störung seiner Nachtruhe nicht kampflos hin. Dem einen Beamten tritt er in die Weichteile, den anderen nennt er Arschloch. Er selbst, lallt er, wäre was Höheres und käme gerade von einer Party des Regierenden Bürgermeisters. Lustvoll spielt er seinen Promistatus aus: »Sie wissen wohl nicht, wen Sie vor sich haben!« Die Polizei kriegt schnell raus, dass diese Stütze der Gesellschaft André St. heißt. Er ist Wahlkampfmanager der Berliner Grünen, ein Politiker also. Kaum hat der Esel ein paar Streifen, schon nennt er sich Zebra, so sagte es einst Professor Dathe.

Laut Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) fehlt deutschen Politikern noch immer die kuschlige Nähe zum Bürger. Die P...


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