Eine radikale Fischereipolitik für die Zukunft?
Derzeit fehlt es an Nachhaltigkeit – Politik schützt die Fischer mehr als die Fische
Die Fischereipolitik der Europäischen Union hat auf ganzer Meereslänge versagt. Zu diesem Schluss kommt ausgerechnet die EU selber. Darum hat die EU-Kommissarin Maria Damanaki am Mittwoch in Brüssel einen »radikalen Ansatz« für das Fischereimanagement in Europa versprochen.
Trotz mehrerer Reformversuche fehlt es Europas Fischerei an Nachhaltigkeit, ökologisch, wirtschaftlich und sozial. 63 Prozent der Fischbestände im Atlantik seien »überfischt«, so Damanaki, im Mittelmeer sogar 82 Prozent. Die Folge: »Die Fangerträge gehen zurück.« Gleichzeitig verdienten die meisten Fischer in Europa, vor allem die kleineren, kaum genug zum Überleben. Etwa 400 000 Arbeitsplätze hängen am Fisch, und vor allem im Süden gibt es riesige Überkapazitäten bei den großen Fangflotten. Viele nationale Regierungen erlaubten daher ihren Fischern – trotz anders lautender Empfehlungen von EU-Kommission und Wissenschaftlern – Jahr für Jahr zu hohe Fangmengen.
Bislang schützte die Politik mehr die Fischer als die Fische. Doch ohne Fische können auch die Fischer nicht bestehen. Nach Meinung der Umweltschutzorganisation WWF stehen die Fischbestände »vor dem Kollaps«. Solche Einschätzungen hält das wirtschaftsnahe Fisch-Informa...
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