Bildungsstätte der Frühaufklärung

Vor 200 Jahren wurde die Universität Viadrina geschlossen

Sie ist die am weitesten östlich gelegene Universität Deutschlands: die Viadrina in Frankfurt an der Oder. Anfang des 16. Jahrhunderts gegründet, schloss sie vor 200 Jahren ihre Pforten und wurde erst 1991 wieder eröffnet.

Als Kurfürst Joachim I. im April 1506 die erste Brandenburgische Landesuniversität in Frankfurt an der Oder gründete, gab dazu auch Papst Julius II. seinen Segen. Vielleicht bereute der Vatikan dies später, denn die Viadrina (lat.: die an der Oder gelegene) entwickelte sich zu einer Bildungsstätte für rebellische Geister. Hier studierten neben dem späteren Bauernrevolutionär Thomas Müntzer der Humanist Ulrich von Hutten und der Aufklärer Christian Thomasius. Aber auch die Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt sowie der Dichter Heinrich von Kleist schrieben sich an der Viadrina ein.

An vier Fakultäten, der theologischen, juristischen, medizinischen

und philosophischen, wurden damals unter anderem Rhetorik, Geschichte, Mathematik, Astronomie und Musik gelehrt. Es verwundert daher wenig, dass auch der berühmteste der sogenannten Bachsöhne, Carl Philipp Emanuel Bach, in Frankfurt studierte. Von Anfang an war die Viadrina eine west-östlic...


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