»Stärkung der mafiösen Vereinigung«

Sizilianisches Gericht erhebt schwere Vorwürfe gegen Italiens Agrarminister / Regierung schweigt

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Italiens Landwirtschaftsminister Saverio Romano wurde offiziell in Palermo wegen Begünstigung der Mafia angeklagt. Aber für ihn ist dies kein Rücktrittsgrund. Im Gegenteil: Der Minister sieht sich als Opfer eines politischen Komplotts, weil er im vorigen Dezember von der Opposition ins Regierungslager übergelaufen ist und damit »die Regierung von Ministerpräsident Berlusconi gerettet hat«.

Für die Untersuchungsrichter gibt es keine Zweifel: Seit 20 Jahren arbeitet Romano mit der Mafia zusammen. Bereits 1991 soll er sich an den bekannten Mafioso Angelo Siino gewandt haben, damit der seine Wahl ins sizilianische Regionalparlament unterstütze. Romano – so die Staatsanwaltschaft – soll schon damals bestens über die Rolle Siinos innerhalb der Cosa Nostra informiert gewesen sein und in den folgenden Jahren habe er Beziehungen zu den wichtigsten Bossen unterhalten. Der heutige Minister soll dabei der Mafia »seine jeweilige politische Rolle zur Verfügung« gestellt und »bewusst und aktiv zur Unterstützung und Stärkung der mafiösen Vereinigung« beigetragen haben.

Konkret heißt das, dass Romano sich auf politischer Ebene für die Interessen der Mafia eingese...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.