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Finanzstadtrat will Chef werden

In Marzahn-Hellersdorf tritt Stefan Komoß (SPD) gegen Dagmar Pohle (LINKE) an

  • Klaus Teßmann
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf hat bei der Kommunalwahl am 18. September gleich zwei Kandidaten für das Amt des Bezirksbürgermeisters. Bei einem Pressegespräch stellte sich gestern Finanzstadtrat Stefan Komoß als Spitzenkandidat der SPD vor. Er tritt gegen die Kandidatin der LINKEN, Dagmar Pohle, an.

Die Sozialdemokraten wollen damit die 15-jährige Bezirksregentschaft der LINKEN durchbrechen. Den Versuch hatte die SPD schon einmal vor fünf Jahren unternommen, doch ihre Zählgemeinschaft gegen die Kandidatin der LINKEN zerfiel noch vor den Wahlen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). In diesem Jahr rechnet sich die SPD größere Chancen aus. Und so hofft Komoß auf eine Zählgemeinschaft mit der CDU und den Grünen, um selbst den Bürgermeister zu stellen.

Wie Stefan Komoß betonte, will die SPD mit einem Ergebnis von 30 Plus für die BVV abschließen. Komoß verwies darauf, dass die SPD »wieder vom Wähler als Partei der sozialen Gerechtigkeit wahrgenommen wird«. Das war bei den letzten Wahlen vor fünf Jahren nicht so. Auch für die Erststimmen zum Abgeordnetenhaus rechnet sich die Partei große Chancen aus.

Im Wahlkreis 3 – das ist im wesentlichen das Siedlungsgebiet von Kaulsdorf – haben die Sozialdemokraten große Chancen, mit ihrer Kandidatin Liane Ollech den Wahlkampf zu gewinnen. In zwei anderen Wahlkreisen in den Zentren von Marzahn und Hellersdorf sieht der Spitzenkandidat Stefan Komoß ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der LINKEN. Sowohl Ulrich Brettin als auch Sven Kohlmeier könnten die notwendigen Stimmen für das Direktmandat gegen die Kandidaten der LINKEN holen.

Genauso wie die Linkspartei möchte die SPD die Marzahn-Hellersdorfer ermuntern, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Komoß beklagte, dass es vor fünf Jahren mit 48 Prozent die schlechteste Wahlbeteiligung im Bezirk gegeben hatte. Alle demokratischen Parteien müssten an einer hohen Wahlbeteiligung interessiert sein, eine Beteiligung rechter Kräfte müsse unbedingt in der neuen BVV verhindert werden.

Nur Anfang der 90er Jahre stellte die SPD sowohl in Marzahn als auch in Hellersdorf die Bürgermeister. Auch damals war das nur durch eine Koalition mit anderen Parteien möglich. Die SPD zieht mit 34 Kandidaten in den Wahlkampf.

Die CDU hat 21 Kandidaten aufgestellt. Allerdings richtet sie ihren Wahlkampf darauf aus, in den Siedlungsgebieten die Erststimmen für das Abgeordnetenhaus zu holen. Die Grünen hoffen darauf, dass sich die hohen Umfrageergebnisse der Partei auch im Bezirk auswirken und haben 18 Kandidaten aufgestellt. Die FDP stellt sich mit einer jungen Mannschaft zur Wahl und hofft darauf, aus dem tiefen Umfrageloch herauszukommen. Sie tritt mit einer Kandidatenliste von zehn Plätzen zur Kommunalwahl an.

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