Sensation unter dem Rathausplatz

Jüngst entdecktes jüdisches Viertel im Zentrum von Köln wird Museum

  • Christoph Driessen, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Köln bekommt jetzt auch ein jüdisches Museum, aber es wird ganz anders als in Berlin oder München: Kernstück wird das wieder freigelegte Judenviertel aus dem Mittelalter – einzigartig in Europa.

Köln. Einmal tat sich in Köln die Erde auf und verschlang das Historische Stadtarchiv. Diesmal tat sich die Erde auf und gab ein Wunder frei: das mittelalterliche Judenviertel, mit Überresten von Synagoge, Kultbad, Hospital, Bäckerei, Tanz- und Hochzeitshaus. Vergangene Woche hat sich der Stadtrat dafür entschieden, das Ganze mit einem Museum zu überbauen.

Weit über 50 Millionen Euro wird das kosten – davon muss die Stadt 37 Millionen selber aufbringen. Dieses Geld hat sie eigentlich nicht, aber das ist eben das Risiko, wenn man gräbt: Findet man was, kann man es schlecht wieder zuschütten – auch wenn manche Kölner das am liebsten so hätten. Sie trauern ihrem schönen Rathausplatz nach, der nun auf den ersten Blick ähnlich verheerend aussieht wie die Einsturzstelle des Stadtarchivs: nur Schutt und Trümmer.

Mit anderen jüdischen Museen nicht vergleichbar

Die Grabung werde »in der ganzen Welt Schlagzeilen machen«, sagte in der verg...


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