Cameron zerknirscht – »in der Rückschau«

Britischer Premier musste sich im Unterhaus zum Abhör- und Korruptionsskandal äußern

Kritiker hatten schon für die Zeit nach Premierminister Cameron geplant. Im britischen Abhör- und Korruptionsskandal wand sich Cameron am Mittwoch durch eine mehrstündige Unterhausdebatte und zog den Kopf aus der Schlinge – zunächst.

London (Agenturen/ND). Premierminister David Cameron hat in einer Sondersitzung des Parlaments zum Abhörskandal um die Zeitung »News of the World« die Anstellung des früheren Chefredakteurs des Blattes als Pressechef bedauert. »In der Rückschau« hätte er Andy Coulson nicht eingestellt, sagte Cameron am Mittwoch. Oppositionsführer Ed Miliband warf ihm vor, er habe die Augen vor der Wahrheit verschlossen und verlangte eine Entschuldigung.

»Natürlich« bedauere er den durch Coulsons Ernennung ausgelösten Skandal, sagte Cameron, der eine Afrikareise abgebrochen hatte, um vor dem Unterhaus Stellung zu nehmen. »Man trifft Entscheidungen nicht in der Rückschau, man trifft sie in der Gegenwart. Man lebt und lernt, und glauben Sie mir, ich habe gelernt«, versicherte der immer wieder von Zwischenrufen unterbrochene Cameron. Er habe aber eine »altmodische Haltung zur Unschuldsvermutung« und lehne es ab, sich für die Einstellung Coulsons zu entsch...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.