Wortgeklingel

Wilfried Neiße verlässt die Komfortzone

  • Lesedauer: 2 Min.

Die CDU-Fraktionschefin, Saskia Ludwig, hatte unlängst ihr Bild von Brandenburg als rot-rotem, von finsteren Stasi-Seilschaften durchzogenem Sumpf dargelegt – dieser Tage kam auch die FDP-Abgeordnete Linda Teuteberg zum Zuge.

Dass Alter vor Torheit nicht schützt, ist bekannt. Auf Jugend trifft dies offenbar auch zu. Denn für Teuteberg ist Brandenburg schlicht »vordemokratisch«. Die Frage, wie bei solch vordemokratischen Verhältnissen der FDP der Sprung in den Landtag gelingen konnte, stellt sie sich aber nicht. Auch nicht jene nach dem Anteil der Liberalen an solchen Zuständen – schließlich saß die FDP jahrelang in der Regierung.

Um das Wortgeklingel der 30-Jährigen wäre kein Aufheben zu machen, aber das Finale hat es in sich: »Zukunft braucht den Mut zum Schritt ins Unbekannte.« Und: »Zukunft braucht vor allem den Mut, die eigene Komfortzone zu verlassen«, schreibt uns Linda Teuteberg ins Stammbuch. Das sagt sie in einem Land, das beim Einkommensniveau Deutschlands Schlusslicht bildet, in dem jedes vierte Kind auf Hartz-IV-Niveau lebt.

Was immer Teuteberg als »Komfortzone« versteht – Brandenburg kann nicht gemeint sein. Mit Blick auf ihre eigene Klientel sollte sie außerdem etwas vorsichtiger sein – solche Appelle kommen beim gut verdienenden FDP-Wähler nicht so gut an. Und welche Komfortzone Teuteberg verlässt, um Brandenburg aus dem Sumpf zu ziehen? Das kann sie uns bei Gelegenheit verraten.

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