»Mein altes Leben krieg ich niemals wieder«

Die Loveparade 2010 zerstörte das Leben zahlreicher junger Menschen und das ihrer Angehörigen

  • Rolf Schraa, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Zwei Tage nach der Loveparade 2010 starb die 21-jährige Marina in einem Duisburger Krankenhaus an ihren inneren Verletzungen. Sie war das 21. und letzte Opfer der katastrophal gescheiterten Techno-Party. Ihre Mutter ist bis heute fassungslos.

Von einem großen Foto mit bronzefarbenem Rahmen strahlen Edith Jakubassa jeden Tag die Augen ihrer Tochter an, der brünetten jungen Frau mit dem klaren Seitenscheitel, dem weißen Top und der schwarzen Strickjacke. Die Haare fallen ins Gesicht. Das Mädchen lächelt zurückhaltend. Am Bilderrahmen klebt eine Haarsträhne, um den glänzenden Rahmen ist ein Trauerflor gebunden. Marina, das Mädchen auf dem Bild, verlor bei der Loveparade 2010 ihr Leben.

Am 24. Juli war die 21-Jährige, die alle zu Hause nur Ina nannten, mitten im Gedränge an der Rampe zum Loveparade-Gelände. »Mir ist so warm, ich krieg keine Luft«, rief sie ihrem Begleiter Adrian noch zu, der sie an der Hand hielt. Dann verließ sie die Kraft im tödlichen Gedränge. Sie sackte nach unten. Adrian konnte sie nicht halten, nicht herausziehen, er wurde weitergeschoben, erzählt ihre Mutter.

»Marina war ein ganz ruhiges Mädchen, bodenständig, keine wilde Techno-Tänzerin«, erzählt ...


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