Schlag-Lichter aus Kairo
Wieder massive Polizeigewalt gegen Demonstranten in Ägypten
Die Lage in Ägypten spitzt sich zu: Seit vor drei Wochen die Protestbewegung auf die Straßen und Plätze zurückgekehrt ist, haben Regierung und das herrschende Militär zunächst auf Schweigen und moderate Zugeständnisse gesetzt.
Insgesamt 14 Minister wurden ausgetauscht, rund die Hälfte des Kabinetts. Der Innenminister kündigte an, Hunderte Polizisten zu entlassen und die umstrittenen Prozesse gegen ehemalige Regierungsmitglieder künftig live zu übertragen. Seit einigen Tagen jedoch setzen die Regierenden zunehmend auf Konfrontation. Auf der Straße wie in den Gerichten.
Am Freitag griff Militärpolizei die Protestierenden in Alexandria und Suez an, die dort zentrale Plätze besetzt hielten, in Kairo kam es während einer Solidaritätskundgebung zu Zusammenstößen mit dem Militär. Am Sonnabend versammelten sich in Kairo Zehntausende zu einer Demonstration gegen das Militär, dem sie vorwerfen, die Mitglieder der alten Regierung zu protegieren und mit Pressezensur, Folter und hartem Vorgehen gegen Protestierende ähnlich zu agieren wie die im Februar gestürzte Regierung.
Der 23. Juli ist der Jahrestag des Putsches von 1952, bei dem Gamal Abdel Nasser an die Macht kam und...
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