Rechtspopulisten auf dem Weg in die Mitte
Vormarsch in ganz Nordeuropa – Breivik stört Mäßigungsstrategie
Der Doppelanschlag von Oslo und Utøya ist eine Herausforderung für Nordeuropas Rechtspopulisten. Gerade waren sie dabei, sich aus der rechten Schmuddelecke herauszuarbeiten. Da wollen sie nicht mit einem mutmaßlich kranken Massenmörder in Verbindung gebracht werden.
Siv Jensen muss sich entschuldigen. Die Chefin der norwegischen Fortschrittspartei hatte sich jeden Vergleich mit Anders Behring Breivik verbeten. Wer ihre Partei mit dem Attentäter von Oslo und Utøya in Verbindung bringe, sei ebenso krank wie dessen Tat, hatte die Frontfrau der norwegischen Rechtspopulisten gesagt. Kurz darauf musste sie zurückkrebsen: Das sei ein Missverständnis. Der schwedische Journalist, dem sie dies gesagt habe, habe keine Ahnung von norwegischer Politik gehabt, und obendrein habe er sie provoziert.
Tatsächlich besteht durchaus eine Verbindung zwischen dem Attentäter und der Fortschrittspartei: Breivik war zwischen 1997 und 2007 Mitglied der Partei, zwischen 2001 und 2003 hatte er sogar Parteifunktionen in zwei Stadtteilen Oslos inne. Doch dann zog er sich aus der Partei zurück – er fühlte sich wie ein kleines Rädchen und glaubte nicht, seine Ziele in ihr verwirklichen zu können.
Damit ist er in doppeltem S...
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