Vergiftungstod durch Kohlenmonoxid
Die in Köpenick tot aufgefundene Familie starb vermutlich durch einen Unfall
(AFP/dpa). Eine Kohlenmonoxidvergiftung ist offenbar die Ursache des Todes einer sechsköpfigen Familie im Stadtteil Köpenick. Wie die Staatsanwaltschaft Berlin am Dienstag mitteilte, kommt als Ursache solches Gas aus einer Gastherme in der Wohnung der Opfer »in Betracht«. Es spreche viel für einen Unfall oder ein Unglück, denn Hinweise auf ein Gewaltverbrechen oder einen Suizid lägen nach wie vor nicht vor. Auch bei einem möglichen »Unfall oder Unglück« stelle sich allerdings die Frage nach der Verantwortung, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Die Hintergründe der Familientragödie blieben nach wie vor mysteriös. Wodurch das Kohlenmonoxid in tödlicher Konzentration in die Wohnung gelangte, werde noch ermittelt. Ein Entstörungstechniker des Gasversorgers Gasag hatte am Montag vor Ort kein Kohlenmonoxid in der Vierzimmerwohnung festgestellt. Ob an der Gastherme manipuliert wurde, ist noch nicht bekannt, ebenso der genaue Todeszeitpunkt. Die Familie sei zuletzt am Freitag gesehen worden.
Die sechs Toten waren am Montag von der Polizei in der Wohnung entdeckt worden. Dabei handelte es sich um eine 27-jährige Frau und ihre vier Kinder im Alter von ein bis sieben Jahren sowie den 40-jährigen Lebensgefährten der Toten, der nicht der Vater der Kinder war. Sie lagen in verschiedenen Zimmern, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte.
Nach Angaben der Polizei hatte ein Angehöriger der Frau die Polizei alarmiert, weil er sich Sorgen um die Familie machte. Die Ermittlungen übernahm eine Mordkommission in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Berlin.
Kohlenmonoxid (CO) ist die häufigste Ursache für unabsichtliche Vergiftungen. Wird das farb- und geruchlose Gas eingeatmet, blockiert es die Aufnahme von Sauerstoff im Blut. So entsteht Sauerstoffmangel im Gewebe, was je nach Konzentration zu Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Bewusstlosigkeit, Atemlähmung und Tod führt.
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