Quoten sind nicht alles

Gewerkschaften fordern Gleichstellung als politische Querschnittsaufgabe

Trotz positiver Bilanz der Wirtschaft ist Chancengleichheit von Männern und Frauen in der Arbeitswelt noch in weiter Ferne. Denn neben den derzeit viel diskutierten Quoten für Chefetagen und Aufsichtsräte mangelt es vor allem an der Basis an Gleichstellung.

Silke Bremer hatte Glück – nach relativ kurzer Arbeitslosigkeit hat sich die ehemalige Pressereferentin finanziell einigermaßen gefangen. Als Dozentin für Deutsch als Fremdsprache in der Erwachsenenbildung gibt es mehr als genug zu tun. Das ist auch bitter nötig: »Mit einem Honorar von 15 bis 18 Euro pro Stunde muss man einfach jede Menge Stunden kloppen, um über die Runden zu kommen«, erzählt die 47-jährige Kölnerin. Egal ob freiberuflich in einem »Frauenbereich« tätig wie Bremer oder angestellt: Die Erfahrung, mit dem verdienten Geld kaum über die Runden zu kommen, prägt den Arbeitsalltag zahlreicher Frauen in Deutschland.

Denn auch wenn führende Wirtschaftsunternehmen Anfang Juli stolz verkündeten, dass aktuell knapp 28 Prozent der Führungspositionen in Privatunternehmen mit Frauen besetzt sind – die Chancen auf eine gut bezahlte Arbeit und eine kontinuierliche Erwerbsbiografie sind zwischen den Geschlechtern immer noch extrem u...


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