Der Budgetstreit ist eine Scharade

Ökonom Michael Hudson sieht ein abgekartetes Spiel um Sozialkürzungen

Prof. Michael Hudson leitet das Institut für wirtschaftliche Langzeittrends an der University of Missouri.
Prof. Michael Hudson leitet das Institut für wirtschaftliche Langzeittrends an der University of Missouri.

ND: Sind die kursierenden Warnungen vor einem Absturz der Weltwirtschaft ernstzunehmen, wenn es im Washingtoner Streit um eine Anhebung der Schuldenobergrenze zu keiner Einigung kommt?
Hudson: Wir haben die Schuldenobergrenze während der Bush-Regierung ungefähr 20 Mal erreicht und dann jedes Mal neu und anstandslos erhöht, da es sich um eine rein technische, automatische Angelegenheit handelt. Der Vorgang ist so belanglos, als würde eine Behörde irgendein Dokument abstempeln. Das geht seit über 100 Jahren so und jetzt angeblich nicht mehr. Bei der sogenannten Debatte über die Schuldenobergrenze handelt es sich um eine Scharade, eine von den Republikanern erzeugte künstliche Krise, die Obama und die meisten Demokraten leider mitspielen. Die Debatte ist reines Theater. Sie erinnert mich an das Wrestling im Fernsehen, mit Spannungen, Rückschlägen, Ausrutschern und Comebacks – wobei der Ausgang von vorneherein klar...


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