»Das Ausmaß des Leidens ist unvorstellbar«

Die verzweifelte Lage am Horn von Afrika überfordert Regierungen und Hilfsorganisationen

  • Kristin Palitza, Kapstadt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Tausende sind tot. Tausende weitere liegen im Sterben. Mehr als elf Millionen Menschen hungern am Horn von Afrika. Internationale Hilfsorganisationen können die tägliche Flut Hilfesuchender kaum bewältigen.

Flüchtlinge in der Stadt Dolo an der äthiopisch-somalischen Grenze Foto:dpa
Flüchtlinge in der Stadt Dolo an der äthiopisch-somalischen Grenze Foto:dpa

Im kenianischen Dadaab – mit einer Kapazität für 90 000 Menschen das größte Flüchtlingslager der Welt – herrscht Chaos. Mittlerweile sind hier fast 400 000 Flüchtlinge angekommen. Jeden Tag werden es mehr. »Es treffen täglich um die 1400 neue Menschen ein«, sagte Juliett Otieno, Pressesprecherin der Hilfsorganisation CARE Kenia.

Das UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR wird der Situation kaum Herr. »Es fehlt an Personal und an Kapazität. Flüchtlinge, die heute registriert werden, können erst ab Mitte bis Ende September in den Lagern aufgenommen werden. Zwei Monate sind sehr lang«, klagt Otieno. Für viele könnte es bis dahin zu spät sein.

Seit Wochen müssen sich Neuankömmlinge notdürftig in den Außenbereichen Dadaabs ansiedeln, wo sie sich aus Ästen und Planen Unterkünfte bauen. Einige Flüchtlinge erhalten nicht einmal drei Liter Wasser pro Tag, beobachtete die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen. »Die Menschen sind bis auf die Knoch...


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