Probleme auf den roten Punkt gebracht

Im Wahlkampf zum Abgeordnetenhaus will die LINKE mit Positionen zu aktuellen Debatten Boden gut machen

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Der »böse Wessi« soll nicht gemeint sein. »Mieter vor Wild-West schützen« heißt es auf einem der fünf Themenplakate, mit der die Berliner Linkspartei in den Wahlkampf ziehen will. Damit möchte die LINKE sagen, dass sie die Zeichen der Zeit verstanden hat und auch bereit ist, sich zu korrigieren. »Bezahlbarer Wohnraum ist die zentrale politische Herausforderung der kommenden Jahre«, erklärte Klaus Lederer, der Landesvorsitzende, gestern vor dem Roten Rathaus am Neptunbrunnen bei der gemeinsamen Präsentation der Kampagne mit dem Spitzenkandidaten der LINKEN, Harald Wolf. Weitere Schwerpunkte im Plakat-Wahlkampf sind die Themen Rekommunalisierung, Bildung, Arbeit und Integration.

Neben diesen Inhalten setzt die Linkspartei auch auf Personen: Spitzenkandidat Harald Wolf etwa, der als Wirtschaftssenator in den Beliebtheitsrankings sehr gut abschneidet, soll in der ganzen Stadt plakatiert werden. Dazu kommen Porträts der jeweiligen Kandidaten und Kandidatinnen in den Wahlkreisen.

Insgesamt 30 000 kleine Plakate und 150 großflächige mit dem roten Punkt sollen in der Stadt verklebt werden. Mit allem drum und dran lassen sich die Sozialisten den Wahlkampf 700 000 Euro kosten. Verstärkt werden soll der eher klassische Plakat-Wahlkampf durch PR- und Onlinekommunikation. Überdies gibt es einen Fernsehspot.

Zu den gestern vorgestellten Motiven sollen während der Phase des heißen Wahlkampfes noch weitere kommen. Auch auf aktuelle Probleme wie die Flugrouten über den Müggelsee will die Partei schnell mit Plakaten reagieren.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.