»Ist das nicht empörend?«
Der Tonangeber – Zur Schrift »Das Judenthum in der Musik« von Richard Wagner
Schon wieder ist das große unter-den-Teppich-Kehren im vollen Gange. Schnell müssen als störend empfundene Bestandteile beseitigt werden. Der Teppich ist weit ausgebreitet, geschmückt mit einer Mixtur, ja einem Ring von Klangfarben. Das Störende sind Worte. Worte die gleichzeitig mit dem Entstehen der Töne im 19. Jahrhundert der Welt überreicht wurden. Worte, die trotz aller gegenteiligen Versicherungen ohne Unterbrechung durch die Zeiten bis zur Gegenwart fortdauern.
Die Frau des Tonmeisters Wagner, Cosima, hat in ihren »Tagebüchern« der Jahre 1869 bis 1883 eindringlich festgehalten, welche Worte, der, wie sie ihn nannte, »geliebte Richard« für sein Lebensgefühl »Was ist Deutsch« benutzte. So steht in ihrem Tagebuch über die Entstehungsgeschichte der Schrift »Das Judenthum in der Musik«: Am 1. Januar 1869 sei »der Freund« zu ihr gekommen und nach den Glückwünschen zum neuen Jahr zu »seiner regelmäßigen Tätigkeit« gegangen. Zur gle...
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