Die Pinguine sind zurück auf Chiles Straßen
Schüler, Studierende und Lehrkräfte fordern eine Reform des Bildungssystems
In Chile gehen landesweite Bildungsproteste in den dritten Monat. Am Montag konnten sich die Regierung und Sprecher der streikenden Schüler, Studierenden und Lehrenden erneut nicht einigen.
»Wir sind die Schulden von morgen«, steht auf dem großen Sticker neben dem Eingangstor der Kunst-Oberschule »Liceo Experimental de Arte« (LEA) in Santiago. Das Metalltor ist verrammelt, der Zaun zum Schulhof wird von einer Stuhlbarrikade überragt. Wer in diesen Tagen in der chilenischen Hauptstadt unterwegs ist, der begegnet auf Schritt und Tritt ähnlichen Szenen.
Seit mehr als zwei Monaten verweigern Oberschüler, Studierende und Lehrkräfte die Arbeit. Sie alle eint die Forderung, Bildung als ein Grundrecht anzuerkennen, das auf gleiche Weise der gesamten Bevölkerung zustehen sollte. Die Proteste 2011 übertreffen in ihrer Intensität den Bildungsstreik von 2006, als die Sekundarschüler in Anspielung auf ihre schwarz-weißen Schuluniformen unter dem Motto »Revolution der Pinguine« für ein Grundrecht auf Bildung auf die Straße gingen.
»Der Präsident unseres Landes dagegen erklärte erst kürzlich wieder, dass für ihn Bildung ein Konsum...
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