Vergessene Urahnen

Spurensuche beim Weimarer »Yiddish Summer«

  • Antje Lauschner, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Als die Juden im Mittelalter vom Rheinland gen Osten zogen, nahmen sie Sprache, Lieder und Tänze mit. So finden sich im Klezmer bis heute Elemente deutscher Volksmusik. Das Festival »Yiddish Summer« in Weimar begibt sich auf eine Spurensuche.

Weimar. Kinderlieder, Klatschtänze, Gedichte – wer jiddische Musik hört, hat häufig das Gefühl: Das kennst du doch irgendwoher. Tatsächlich war die jiddische Kultur von der deutschen jahrhundertelang stark beeinflusst. »Seit ihrem Ursprung im Rheinland des 10. Jahrhunderts hat es immer wieder Verflechtungen gegeben«, erläutert der Musikwissenschaftler und Leiter des Festivals »Yiddish Summer« Weimar, Alan Bern. »Als die Juden sich um 1250 auf den Weg nach Osten aufmachten, nahmen sie Sprache, Musik und Tänze jener Zeit mit in die neue Heimat.« Noch bis 14. August sucht das Festival nach den Wurzeln des Klezmer in der deutschen Volksmusik.

»Ashkenaz: Die Matrix deutsch-jiddischer Kulturen« ist der diesjährige »Yiddish Summer« in der Klassikerstadt überschrieben. Askhenazi ist den Angaben zufolge der mittelalterliche hebräische Name für die Juden, die am Rhein lebten, im Vergleich zu den Sephardim, den aus Spanien vertriebenen Juden...


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