Züge lassen Rheintal erzittern
Zulässige DIN-Norm weit überschritten
Mainz (dpa/ND). Wenn Züge nachts durchs rheinland-pfälzische Mittelrheintal rollen, dann überschreiten die Erschütterungen teils erheblich die vorgegebene Norm. Das haben aktuelle Messungen des Landesumweltamtes ergeben, die im Mai und Juni in zwei Wohnhäusern im rechtsrheinischen Osterspai und im linksrheinischen Boppard ermittelt wurden. Die Schwingstärken hätten fast dreimal so hoch gelegen wie die zulässige DIN-Norm für oberirdische Schienenstrecken erlaubt, teilten Umwelt- und Infrastrukturministerium am Mittwoch in Mainz mit.
Diese Norm sei zwar kein gesetzlich vorgeschriebener Grenzwert, bei dessen Überschreitung ein Bußgeld drohe, sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums. Die Daten könnten dennoch Basis für eine Klage sein. Die Belastung der Bevölkerung im Mittelrheintal sei nicht nur durch Erschütterungen, sondern auch durch Lärm deutlich zu hoch.
Wenn Güterzüge vorbeirollten, habe zudem die Intensität der Erschütterungen teils stark geschwankt. Das sei üblicherweise ein Zeichen für schlechte Wartung oder Defekte. »Wir brauchen dringend ein Lärmmonitoring des Bundes an hoch belasteten Güterverkehrsstrecken, schon um defekte oder schlecht gewartete Waggons rechtzeitig zu entdecken«, forderte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne).
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.