Was Daten verraten
Isaac Asimov entwickelte eine fiktive Methode der Zukunftsprognose. Facebook und Google könnten sie realisieren
Unser Leben wird ständig ausgewertet: unser Einkaufsverhalten, unsere Hobbys, selbst unsere sozialen Netzwerke. Alles wird irgendwo gespeichert. Würde man diese gewaltigen Datenmengen vernetzen, könnte man ein Modell entwickeln, das der Psychohistorik des Science-Fiction-Schriftstellers Isaac Asimov sehr nahe kommt.
Der Held in Asimovs Romantriologie »Foundation« ist ein Mathematiker namens Hari Seldon, der die Psychohistorik als neue Wissenschaft entwickelt. Seldon geht davon aus, dass aufgrund der schieren Masse der Menschheit – sie bevölkert in der Romanreihe eine ganze Galaxie – mit empirisch-statistischen Methoden Gesetzmäßigkeiten in ihrem Verhalten berechnet werden können. Mit ihnen ließe sich die Zukunft vorhersagen, denn diese Muster ändern sich nicht. Seldon errechnet, dass das bestehende galaktische Imperium in wenigen Jahrhunderten zusammenbrechen wird. Darauf folgen nach seiner Kalkulation 30 000 Jahre Chaos und Barbarei, ehe ein zweites galaktisches Reich Friede und Wohlstand wieder herstellt. Seldon belässt es aber nicht beim Rechenexperiment – er will die Zukunft ändern. Er sorgt dafür, dass seine Nachfolger an entscheidenden Wendepunkten eingreifen. Auf diese Weise soll die barbarische Zeit verkürzt werden.
Seldon ist erfolgre...
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