Madrid: Jetzt griff Polizei zu Gewalt

Schlagstockeinsatz gegen Demonstranten

  • Lesedauer: 1 Min.

Madrid (dpa/ND). Die spanische Polizei ist erstmals gewaltsam gegen Demonstranten der »Bewegung 15. Mai« in Madrid vorgegangen. Eine Gruppe, die sich in der Nacht zum Freitag vor dem Innenministerium versammelt hatte, wurde mit Schlagstöcken auseinandergetrieben. Nach Medienangaben wurden 20 Menschen, darunter sieben Polizisten, leicht verletzt. Die Polizei sei eingeschritten, als mehrere Demonstranten den Gitterzaun am Ministerium hinaufkletterten. Mindestens drei Demonstranten seien verhaftet worden. Die »Empörten« demonstrieren seit dem 15. Mai gegen die Macht der Banken und für einen sozialen und politischen Umbruch.

Die Demonstranten hatten in den vergangenen Tagen versucht, sich wieder auf dem Platz Puerta del Sol im Herzen Madrids zu versammeln. Dort hatten sie im Mai und Juni fast einen Monat lang ein Protestcamp organisiert. Die Polizei riegelt jedoch seit Dienstag alle Zugänge zu dem Platz ab, um zu verhindern, dass die Demonstranten dort wieder zusammenkommen. Am Dienstagmorgen hatte die Polizei die letzten auf dem Platz verbliebenen »Empörten« ohne Gewaltanwendung vertrieben. Die Polizeiaktion löste jedoch erneute Proteste Hunderter überwiegend jugendlicher Spanier aus, die seitdem jeden Tag durch die Straßen im Zentrum ziehen. Die »Bewegung des 15. Mai« fordert ein Ende der Korruption und der Macht der Finanzmärkte über die Politik.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -