Zwischen Scham und Schande
Migranten können im Alter in kultursensiblen Pflegeheimen unterkommen, doch Vorbehalte sind groß
Viele Muslime können nicht zugeben, dass sie ein Pflegefall sind oder einen in ihrer Familie haben. In Berlin gibt es einige internationale Pflegeeinrichtungen, die sich darauf einstellen.
Eine Träne bildet sich in ihrem Auge. Eine Träne, die nicht fließt. Denn eigentlich geht es Hurmiye Ulusay ganz gut. Nur, wenn sie von Kindern spricht, die ihre Eltern im Pflegeheim alleine lassen, wird die gefasste Frau doch ein wenig traurig. Ulusay lebt seit mehr als einem Monat im Internationalen Pflegehaus in Kreuzberg. Die 67 Jahre alte Türkin kann nach vielen Operationen an ihren Beinen nicht mehr laufen und sitzt im Rollstuhl. Lieber wäre sie natürlich in ihrer Wohnung in Kreuzberg geblieben, aber ohne Aufzug ging das nicht mehr.
In dem Pflegeheim sind Menschen mit ausländischer Herkunft untergebracht. Ein islamischer Gebetsraum weist darauf hin, dass sich die Einrichtung besonders auf Muslime eingestellt hat. Bis zu 140 Menschen haben in dem Heim Platz. Etwa 40 Pfleger und Betreuer kümmern sich um sie. Das Personal spricht mehrere Sprachen, wie Türkisch, Arabisch oder Russisch.
Zudem gibt es die Station für Demenzkranke. Alles m...
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