Gemalte Worte

Hirschs Bilder in der FU

  • Andreas Heinz
  • Lesedauer: 2 Min.
Gemalte Worte

»Meine Bilder sind auch Poesie – meine Worte sind auch Bilder.« So sieht der Poet und Maler Siegfried H. Hirsch seine Werke. Der Kunsthistoriker Matthias Liebel sah bei seiner Eröffnungsrede einer Ausstellung in der Freien Universität (FU) Berlin Hirschs Stilsprache zwischen Wassily Kandinsky und Cy Twombly, der zu den wichtigsten Vertretern des abstrakten Expressionismus gezählt wird.

Die FU stellt Hirsch nun Raum für seine Bilder zur Verfügung. Bis Mitte September hängen die echten Hirsche in der Uni-Bibliothek in Dahlem. Zu sehen sind abstrakte Kompositionen des malenden Autors in Pastellkreide und Tempera auf Papier, aber auch auf Vlies drückt er sich aus. Sigi Hirsch malt gegen eine harmoniesüchtige Geschmackskultur an. Ein Sarkast, ein Fabulant.

»Oft haben Hirschs Bilder mehr mit der ästhetischen Auffassung der Zwölftonmusik oder mit dem vermeintlichen Chaos des Free Jazz zu tun als mit den gestalterischen Wiederholungen visueller Erlebnisse des täglichen Sehens«, beschreibt Kunsthistoriker Liebe die Werke. Der pendelte schon immer zwischen den Welten von Malerei und Schriftstellerei. So war er Herausgeber und Verleger der literarischen Zeitschrift »total«, die er in Bremen gründete und in Berlin weiterführte. In dieser Zeit entstanden seine ersten politischen Collagen.

Nach seinem Umzug nach Bamberg gründete Sigi Hirsch dort die Galerie »poetry art«. Hier malt er, organisiert Ausstellungen, schreibt und verlegt seine Bücher.

»Zwischen den Welten«, Bilder von Sigi Hirsch, bis 13.9., Foyer der FU-Bibliothek, Garystr. 39, Dahlem, Mo – Fr 9 bis 20 Uhr, Eintritt frei; www.sigi-hirsch.com

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