Konsumterror-Tage vor Gericht

LINKE und SPD in Sachsen klagen gegen verkaufsoffene Sonntage

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

An bis zu fünf Sonntagen dürfen Läden in Sachsen öffnen. Das regelt seit Januar 2011 ein Gesetz, das LINKE und SPD jetzt vom Verfassungsgericht prüfen lassen. Vordergründig geht es um schludrige Begründungen, im Kern aber um gesellschaftliche Werte.

Der britische Autor David Mitchell entwirft in seinem Roman »Wolkenatlas« eine düstere Zukunftsvision. Gegen Ende des 21. Jahrhunderts leben Menschen dort in einer »Konzernokratie«, zu deren Grundregeln es gehört, dass konsumiert werden muss – und zwar im Wortsinn auf Gedeih und Verderb: Wer den monatlichen Mindestumsatz nicht erreicht, wird aus der Mittelschicht verstoßen und in desolate Vorstädte abgeschoben.

Von solchen Zuständen ist Sachsen weit entfernt. Allerdings stellt sich auch hier manchem die Frage, welche Rolle Konsum spielt und ob »die Gesellschaft nur funktioniert, wenn man auch sonntags einkaufen kann«, wie Stefan Brangs formuliert. Der SPD-Abgeordnete und ver.di-Mann beantwortet die Frage negativ: »Es ist nicht jeder Tag ein Konsumterror-Tag.«

Weil aber die sächsische Koalition aus CDU und FDP mit einem zu Jahresbeginn in Kraft getretenen Gesetz dafür gesorgt hat, dass die Zahl der »Konsumterror-Tage« um bis zu fünf...


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