Baldriantropfen für den Calcio
Die Urteile in Italiens Fußball-Wettskandal fallen hart aus, behandeln aber nur die halbe Realität
Nicht der gesamte italienische Fußball ist korrupt. Es handelt sich nur um einzelne schwarze Schafe in der Kickerherde. Zu dieser besänftigenden Schlussfolgerung verleitet der Urteilsspruch der ersten Instanz der Disziplinarkommission des italienischen Fußballverbandes FIGC. Sie bestätigte am Dienstag weitgehend die Strafen, die der Ankläger Stefano Palazzi zuvor gefordert hatte. Zur Debatte stand allerdings nur ein kleiner Teil der zwischenzeitlich von Staatsanwälten, Wettanbietern und Medien als verdächtig erachteten Spiele.
Danach wurden die wichtigsten Drahtzieher der Spielabsprachen und Wettbetrügereien zu fünf Jahren Sperre und einem folgenden lebenslangen Betätigungsverbot in allen der FIGC angeschlossenen Ligen verurteilt. Dies betrifft u. a. den Ex-Nationalspieler Giuseppe Signori, den die Staatsanwälte aus Cremona für den Kopf der sogenannten »Bologneser Gruppe« halten. Zur gleichen Strafe wurden der Ex-Profi Antonio Bellavist...
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