Das Faszinosum der Revolten
Europäische Attac-Aktivisten diskutieren in Freiburg über das »Wie weiter?« in Krisenzeiten
Seit über zehn Jahren prophezeiten die »Attacies« den Kollaps der Finanzwelt. Jetzt, da dieser eingetreten ist, stellt sich heraus: Die Politik hat immer noch nicht gelernt zuzuhören.
Das beschauliche Freiburg ist im Grunde ein höchst ungeeigneter Ort, um in diesen Zeiten über antikapitalistischen Widerstand zu philosophieren. Während Jugendliche London, Manchester und Liverpool anzünden, in Athen und Madrid Dauerdemos, Streiks und permanent Besetzungen stattfinden, lebt man in Freiburg noch in einer behüteten Vorkrisenwelt. Die Öko-Vorzeigestadt ist seit Dienstag Treffpunkt von Attac-Aktivisten aus ganz Europa. Fünf Tage lang diskutieren diese in der Universität über ein »Wie-weiter« in Krisenzeiten.
Eigentlich hätte dem Netzwerk nichts Besseres passieren können als die sich überschlagenden Finanzkrisen. Seit über zehn Jahren prophezeiten die »Attacies« den Kollaps der Finanzwelt und prangern die rücksichtslose Spekulation auf Kosten von Kleinbauern, Arbeitnehmern und dem gemeinen Steuerzahler an. Während nach dem ersten Schrecken vor zwei Jahren sogar Merkel und Sarkozy das erste Mal das Wort »Finanztransaktionsste...
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