Der Sprung
Im Kino: »I'm Still Here« von C. Affleck
W enn Joaquín Phoenix nicht gerade wieder vor der Kamera stünde – für den Scientology-Enthüllungsfilm »The Master« von Paul Thomas Anderson (»Magnolia«) –, wäre die Irritierung, die die seltsame Dokumentation »I'm Still Here« auslöst, perfekt. Denn die (Nicht-)Karriere des US-Schauspielers wird dokumentiert – von dem Tag an, da er verkündete, er wolle nicht mehr Schauspieler sein. Er habe keine Lust mehr, Joaquín Phoenix zu spielen, wolle endlich er selbst sein, Musik machen, »sich ausdrücken«. Und nach seiner Rolle als Johnny Cash in »Walk the Line«, für die er extra Gitarrespielen und Singen lernte, erschien das gar nicht abwegig.
So begleitet der Film ihn zwei Jahre lang bei seinem Ausstieg. Es ist ein Abstieg. Seine Bemühungen, im Rapper-Business anzukommen, scheitern. Live-Auftritte machen seine Schwäche offenkundig und enden in Schlägereien. Beim Telefonieren mit ungläubigen Agenten, die ihm vergeblich neue Rollen-Angebote sch...
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