Diese Sehnsucht nach Deutschland
Ein neuer Band der großen kommentierten Anna-Seghers-Werkausgabe
In den widrigsten Zeiten, den Jahren der Ungewissheit und Lebensgefahr, entsteht ihr bedeutendstes Werk. Sie lebt von 1933 bis 1940 in Paris, später in Mexiko – und all ihre Gedanken sind auf Deutschland gerichtet. Wie bei anderen vertriebenen Schriftstellern auch, sind die Jahre des Exils eine literarisch sehr fruchtbare Zeit. Anna Seghers schreibt, noch in Frankreich, ihren berühmtesten Roman »Das siebte Kreuz«, zwei weitere Romane, verfasst Essays, politische Bekenntnisse, zahlreiche ganz starke Erzählungen. Der jetzt erschienene Band der großangelegten Werkausgabe im Aufbau-Verlag – sie soll am Ende 24 Bände umfassen – bündelt die Erzählungen 1933 bis 1947.
Exil, das ist ein Ausgeschlossensein aus allem, was das eigene Leben, die kulturelle Identität bis dahin ausgemacht hat: aus dem Vaterland, der Muttersprache, dem Familien- und Freundeskreis. Thomas Mann spricht vom »Herzasthma des Exils«, das nur nachempfinden kann, wer drau...
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