Enttäuschung ergreift Ägypten
Zweiter Tag des Mubarak-Prozesses: Künftig keine Direktübertragungen mehr
Der Auftakt des Prozesses gegen den gestürzten Präsidenten Hosni Mubarak vor zwei Wochen hatte in Ägypten Euphorie ausgelöst. Die Fortsetzung am gestrigen Montag machte sie gründlich zunichte.
Enttäuschung löste nicht nur aus, dass die Verhandlung nach nicht einmal einer Stunde abgebrochen und vertagt wurde. Überdies verkündete Richter Ahmed Rifaat vor dem Abbruch, dass die künftigen Verhandlungstermine nicht mehr direkt übertragen werden. Die Live-Übertragung der Prozesse gegen ehemalige Regierungsmitglieder war eine der Forderungen der Millionenproteste im Juli gewesen, der die Übergangsregierung und das herrschende Militär schließlich zugestimmt hatten, um die Lage zu beruhigen.
Der Prozesstag begann mit rund eineinhalb Stunden Verspätung. Gerüchte machten die Runde, Mubarak werde dieses Mal nicht erscheinen. Auf dem weitläufigen Gelände vor dem improvisierten Gerichtssaal in der Polizeiakademie von Neu-Kairo lieferten sich Mubarak-Anhänger und -Gegner Schlachten mit Steinen, mehrere Verletzte wurden in die Krankenwagen geleitet, Einsatzpolizei versuchte, die beiden Lager zu trennen.
Schließlich kam er doch: Wie am ...
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