CDU im Norden spielt den Blues

Nach dem Rücktritt von Boettichers steht die Kieler Union vor einem Scherbenhaufen

  • Dieter Hanisch, Kiel
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Schleswig-Holsteins CDU-Landeschef von Boetticher ist am Sonntag zurückgetreten. Dem Hoffnungsträger droht wegen der Beziehung mit einer Minderjährigen der Abstieg zum Hinterbänkler.

Die Personalmacht in eine Hand zu legen, das rächt sich nun bei der CDU in Schleswig-Holstein, die mit Christian von Boetticher auf einen Schlag ihren Parteivorsitzenden und Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2012 verloren hat. Mit zittriger Stimme und unter Tränen verkündete er am Sonntagabend in Kiel seinen Rückzug von diesen beiden Posten. Gestolpert ist der 40-Jährige über eine im vergangenen Jahr nur einige Monate dauernde Liebesbeziehung zu einer damals 16-Jährigen aus Korschenbroich. Die Facebook-Affaire stoppte die steile Karriere des Reserveoffiziers und promovierten Juristen.

Derweil steht die Union vor einem Scherbenhaufen und muss sich vor dem Urnengang in nicht einmal neun Monaten personell neu sortieren. Dass die Vorstandssitzung der Partei am Sonntagabend zweieinhalb Stunden dauerte, lässt darauf schließen, dass von Boetticher zunächst nicht freiwillig bereit war, von seiner Machtfülle zu lassen. In seinem Stateme...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.