Kulturfestival mit rechten Misstönen

Nationalisten verbreiteten in Budapest ungehindert chauvinistische Ideologie

  • Gábor Kerényi, Budapest
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Das Insel-Festival in Budapest (Sziget-Festival) ist eine der bekanntesten Kulturveranstaltungen Ungarns. In diesem Jahr nutzten auch rechtextremistische Bewegungen die Bühne für ihre Propaganda.

Zum größten Sommerfestival Ungarns, dem einwöchigen Insel-Festival auf der Budapester Schiffbauerinsel, pilgern seit elf Jahren sowohl Jugendliche als auch Ältere aus aller Herren Länder. Auf der größten Donau-Insel finden jeden August über 1000 Veranstaltungen aller Art statt. In diesem Jahr gab das Festival auch Raum für die politische Agitation von Verbündeten der ungarischen rechtsradikalen Parlamentspartei Jobbik. Dabei handelt es sich um die »Vierundsechzig-Komitate-Jugendbewegung« (Hatvannégy Vármegye Ifjúsági Mozgalom – HVIM) und ihre Satellitenorganisation, die Räuber- oder Strauchdiebschar (Betyársereg). Der Name HVIM ist Ausdruck der unmissverständlichen Sehnsucht nach einem Großungarn, das bis zum Trianon-Vertrag zwar nicht 64, aber immerhin 63 Komitate hatte – den irredentistisch gesonnenen Herren ist ein Zählfehler unterlaufen. Gemäß dem nach dem Ersten Weltkrieg abgeschlossenen Vertrag von Trianon verlor Unga...


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