Italiens Schattenwirtschaft blüht

Regierung schützt Korruption und Steuerhinterziehung / Illegale Wirtschaft macht bis zu 20 Prozent des BIP aus

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

In Rom beginnt in diesen Tagen die parlamentarische Diskussion über das Sparpaket, das vergangene Woche verabschiedet wurde. Darin werden in erster Linie die Ärmeren zur Kasse gebeten. Ein wichtiger »Wirtschaftszweig« bleibt vollkommen ungeschoren: Die Schattenwirtschaft, das illegal erwirtschaftete Geld und der riesige Bereich der Steuerhinterziehung.

Es gibt verschiedene Untersuchungen und Schätzungen, die das illegale Geld, die Korruption und die Steuerhinterziehung in Italien beziffern. Daraus ergibt sich am Ende eine unfassbare Summe: 330 Milliarden Euro pro Jahr. Das ist das Meer der illegalen Wirtschaft.

150 Milliarden – so schätzt es der Anti-Mafia-Ausschuss im Parlament – beträgt der Jahresumsatz der Organisierten Kriminalität; 60 Milliarden »kostet« den Steuerzahler die Korruption, während die Steuerhinterziehung 120 Milliarden ausmacht. Das internationale Studienzentrum »Krls-Network of Business Ethic« hat berechnet, dass in Italien 51,1 Prozent des Einkommens vollkommen am Fiskus vorbei erwirtschaftet werden.

Amnestie für Steuersünder

Die gesamte illegale Wirtschaft macht zwischen 17 und 20 Prozent des Bruttoinlandsproduktes aus, was bedeutet, dass Italien eine florierende Industrienation wäre, wenn man sich diesem Bereich tatsächlich widmen und ihn zumindest teilw...


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