SPD fordert 10 000 neue Studienplätze

Bayern soll noch in diesem Jahr auf doppelten Abiturjahrgang reagieren

  • Lesedauer: 2 Min.

München (dpa/ND). Die Landtags-SPD in Bayern fordert angesichts des erwarteten Ansturms auf die bayerischen Hochschulen 10 000 neue Studienplätze noch in diesem Jahr. Die Staatsregierung dürfe damit nicht bis zum kommenden Jahr warten, sagte die hochschulpolitische Sprecherin Isabell Zacharias am Donnerstag in München. Sie verwies auf den doppelten Abiturjahrgang, der im Herbst komme, sowie 5500 Studierende, die mit der Aussetzung der Wehrpflicht an die Hochschulen drängten.

Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) hatte angekündigt, 10 000 zusätzliche Studienplätze ab 2012 einzufordern, falls die Studierendenzahlen weiter steigen. Das sei im Koalitionsvertrag so festgelegt, stehe aber unter Finanzierungsvorbehalt.

Zacharias nannte die Hochschulpolitik von Heubisch perspektiv- und visionslos. Unterfinanzierte Unis, überlaufene Seminare und Studiengebühren – »Hier gibt es kein Konzept«, sagte Zacharias. »Wir haben einen Fachkräftemangel und tun nicht alles, um junge Männer und Frauen zu begeistern, an die Hochschulen in Bayern zu stürmen.« Stattdessen gebe es immer mehr Hürden, ein Studium zu beginnen. Zacharias bekräftigte die Forderung der Sozialdemokraten, die Studiengebühren abzuschaffen. Zudem müsse damit begonnen werden, genügend Geld für die Gebäudesanierung bereitzustellen.

FDP-Fraktionschef Hacker verteidigte die Hochschulpolitik der schwarz-gelben Regierung. Bayern sei für die Herausforderungen an den Hochschulen gut gewappnet. 38 000 neue Studienplätze seien bereits geschaffen worden. »Zusätzlich haben wir über 470 Millionen Euro für den räumlichen Ausbau in die Hand genommen«, sagte Hacker. Zudem gebe es keinen empirischen Beweis, dass Studienbeiträge Menschen von einem Studium abhalten.

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