Gediegene Kunst und spannende Experimente beim 23. »Tanz im August«
Volkmar Draeger
Lesedauer: ca. 2.5 Min.
Gleich die ersten Gastspiele von »Tanz im August« boten Qualität. Den Blick zurück und den Sprung vorwärts bot Lucinda Childs im Eröffnungsstück. Bereits 1979 entstand ihr Dreiteiler »Dance«, machte gehörig Furore, wurde nun mit junger Tänzermannschaft einstudiert. Childs, geboren 1940 in New York, Schülerin von Merce Cunningham, zählt zu den Revolutionären des modernen Tanzes, nicht zuletzt durch ihre Kollaboration mit Philipp Glass. Von ihm, einem führenden Komponisten minimalistischer Musik, stammt die Klangbasis für »Dance«. Dritter Avantgardist im Bunde ist der Bildende Künstler Sol LeWitt: Er schuf einst die Filmaufzeichnung der Choreografie, wie sie den Abend prägt.
Aller Tanz findet hinter einer transparenten Leinwand statt und wirkt damit milchig weich. Während je zwei Tänzer in Weiß auf einer Linie vorüberziehen, doppelt sie der Film, lässt sie jedoch auf gekippter Ebene in diversen Perspektiven tanzen. In Antwort auf die sich...