Zu wenig Anerkennung für Pflegekräfte

Arbeit im Gesundheitsbereich ist essenziell, aber unbeliebt / Trotz Fachkräftemangels sind keine Lohnerhöhungen in Sicht

Schwere Arbeit, schlechte Bezahlung – Pflegekräfte sind knapp.
Schwere Arbeit, schlechte Bezahlung – Pflegekräfte sind knapp.

Ein alter Mann schiebt langsam seinen Rollator über den langen Gang. Im Aufenthaltsraum sitzen zwei Frauen vor dem Fernseher. An der Wand hängt der Tagesplan: »15 Uhr kreatives Gestalten, Handarbeit; 16.15 Uhr Kraft- und Balancetraining«. Das Haus Weidenweg ist eine Seniorenpflegeeinrichtung von Vivantes, gelegen unweit des Alexanderplatzes. 1976 wurde sie gebaut und 1998 modernisiert. »Wir hatten hier beeindruckende Menschen«, erzählt der Leiter Jürgen Dahlinger. »Menschen, die im Widerstand waren, Spanienkämpfer.«

Von 122 Bewohnerplätzen sind derzeit 119 belegt. Das ist normal. Stationen privater Träger führen sogar Wartelisten. 44 Vollzeit- und 38 Teilzeitkräfte versorgen die Heimbewohner. Nur 14 Prozent von ihnen sind Männer, ein Quotient, wie er im Dienstleistungsbereich üblich ist: Von 30 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Pflegebranche sind Dreiviertel Frauen – unter den 2400 geringfügig Beschäftigten sind es ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.