In prekärer Lage
Christoph Hein: »Weiskerns Vermächtnis« – nüchterner Blick auf die Gesellschaft, wie sie ist
Illusionen hatte er noch nie. Also waren seine Texte jenen in der DDR verdächtig, die Illusionen pflegen, produzieren wollten. Christoph Hein: Damals ein kühler Beobachter gesellschaftlicher Zustände, er ist es auch jetzt. Nur dass kühle Beobachtungen längst nicht mehr so aufregend subversiv sind wie einst. Die bürgerliche Ideologie – selbstverständlich gibt es Ideologie auch heute – hat Widerrede in einem Maße integriert, dass sie zum Spiel gehört. Herauf und herunter analysiert sind die Gebrechen dieser Gesellschaft. Empör dich, wenn dir das tägliche Pensum der Pflichten Kraft dazu lässt. Eher am Rande, hinter den Grenzen der Arbeitswelt, flackert die Revolte auf.
Die Plünderer von London haben immerhin auf sich aufmerksam gemacht. Wird es an ihrer Lage etwas ändern, dass sie für ein paar Tage Medienthema gewesen sind? Armut, Ausgrenzung, Perspektivlosigkeit, Resignation massenhaft – ein »So-Ist-Es«, über das sich kaum Originelles...
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